Längst ist in meinen Artikeln kein Platz mehr, um die berührenden Geschichten und das tolle Feedback von Leserinnen und Lesern, die ich zum Teil persönlich kenne, zu teilen. Einerseits möchte ich damit zeigen, was meine Arbeit hier, die ja auf meinem Aufarbeitungsweg beruht, bewirkt. Andererseits will ich all jenen ein Entlastungssignal schicken, die mit ihrem x-ten Psychiatrie-/Psychosomatikaufenthalt, ihrer x-ten Therapie, ihrem x-ten Rückfall hadern und sich (vielleicht zunehmend entmutigter und verzweifelter) fragen, was mit ihnen nicht stimmt. Du bist ok. Es steht dir zu, mit den schlimmen Erfahrungen und Verletzungen, die man dir mitunter schon sehr früh zugefügt hat, kaum umgehen zu können. Wir sind eine sehr verwundete Gesellschaft, die sich viel zu weit von den Gefühlen entfernt und viel Unverarbeitetes unter den Teppich gekehrt hat.

 

Davon ist auch meine (Familien-)Geschichte ein Teil. Und bevor es zum Feedback übergeht, möchte ich vorab noch ein Bild mit dir teilen, das bereits Ende 2019 entstand. Ich spürte schon damals, dass dieses Bild eine symbolische Bedeutung hat und es noch Zeit braucht, bis ich in das Bild richtig hineingewachsen bin. Ungestüm wie ich aber manchmal sein kann, gestaltete ich bereits 2022 daraus ein Logo und so war der Baum auf meinen ersten selbstgestalteten Flyern für diese Webseite zu sehen (sogar Schmuckanhänger habe ich daraus für mich selbst gebastelt :-)). Ich verwendete es auch auf meinen ersten Instagram-Posts ab März 2022 und auch hier auf Unverschlossen war das Baumbild mal kurz zu sehen. Aber ich merkte immer wieder: Nee, es passt noch nicht. Doch nun, Anfang 2025, fühlt sich der Zeitpunkt stimmig an. Ich habe eine zutiefst transformative Lebensseptade (fast) hinter mir; ich tippe diese Zeilen im Februar 2025. Das Bild hat eine tiefe Bedeutung für mich: Es entstand am 08./09.12.2019 nach dem Aufschreiben von Erkenntnissen über das Ignoriertwerden. Mehrere Seiten beschrieb ich damals und einen Auszug davon teile ich hier. Denn aus meinen Gedanken und den folgenden Skizzen ging dann das Baummotiv hervor. Als ich mit dem Schreiben und Zeichnen fertig war, sah ich das Bild an und dachte: "Die Wurzeln sehen doch aus wie.... Eileiter und Gebärmutter!!" Eine solche Darstellung hatte ich nicht beabsichtigt, sie entstand intuitiv.

Zu sehen ist mein gezeichneter Lebensbaum auf weißem Hintergrund. Die üppige Krone ist grün, Stamm und Wurzeln sind braun. Die Wurzeln bestehen aus einer Haupt- und zwei Nebenwurzeln, die die Formen einer Gebärmutter und von Eileitern haben.

Ich erzähle und teile das deshalb, weil all das berührende Feedback, das ich mittlerweile bekommen habe und sich auch in meinen Artikeln findet, für mich mit dem Baum verbunden ist. Manch eine Lebensgeschichte schreit vor Unrecht so schrecklich zum Himmel, dass auch ich manchmal nicht weiß, was und wie ich den Leserinnen und Lesern antworten soll. Ich fühle mich dann ohnmächtig und hilflos. Und das ist genau die Ohnmacht, die diese Menschen erfahren, erleiden, ertragen mussten. Mittlerweile habe ich meinen Umgang mit den Empfindungen gefunden - dank des Baumbildes: Jede Geschichte, die mir anvertraut wird, stelle ich mir als farbiges Band vor. Dieses Band binde ich dann an den Baum, dessen gebärmutterartige Wurzeln tief mit Mutter Erde verbunden sind. Auch meine Geschichte ist eines dieser Bänder und die Geschichten meiner Familie. Ich kann Erlittenes nicht rückgängig machen. Aber ich kann hinsehen, den Kummer sehen und respektvoll mit den Geschichten umgehen. Das ist meine Aufgabe. Und durch die Bindung der Lebensgeschichten an den Lebensbaum verbinden sich Kummer, Schmerz und Leid über die Baumwurzeln mit Mutter Erde. Sie nimmt all das auf und transformiert es. Für mich fühlt sich das zutiefst stimmig an. Deshalb wünsche ich mir, dass du dir beim Lesen der folgenden Geschichten und Rückmeldungen den mit Bändern behangenen Baum vorstellst. Das wäre so wunderbar.


Der Schreiber der Mail vom Juni 2021 erzählte mir später, dass er seinen Bruder durch Suizid verloren hatte.

Die Kunsttherapeutin Simone Welzig hatte mir Anfang 2023 einen wunderbaren Linolschnitt von ihr und ihr Bild-Gedicht-Buch "Reisebilder" mit gemalten Bildern und eigenen Gedichten geschenkt. Wir führten über Instagram einen inspirierenden Austausch.
Die Kunsttherapeutin Simone Welzig hatte mir Anfang 2023 einen wunderbaren Linolschnitt von ihr und ihr Bild-Gedicht-Buch "Reisebilder" mit gemalten Bildern und eigenen Gedichten geschenkt. Wir führten über Instagram einen inspirierenden Austausch.

Die 5 Bilder zeigen einen Austausch mit einer Instagram-Nutzerin vom Januar 2023. Sie bezog sich ursprünglich auf einen Post von mir, bei dem es um den rabiaten Umgang mit Kindern hinsichtlich des Impfens ging. Ich hatte im Post meine recht große Narbe am linken Oberarm gezeigt, die ich davontrug, weil ich mich als kleines Kind so heftig gegen die Spritze gewehrt hatte. Daraus entstand der berührende Austausch.

Das Bild zeigt zwei linierte Blätter eines Briefes und ein Buch, das mir die Verfasserin geschenkt hat. Im Buch "Mutgeschichten" wurden Lebensgeschichten von Frauen gesammelt, darunter die der Briefverfasserin. Im Brief drückt sie ihre Anerkennung aus.
Diesen berührenden Brief durfte ich im Frühjahr 2023 erhalten. Die Verfasserin hat mir auch das Buch geschenkt, in dem Lebensgeschichten von Frauen veröffentlicht wurden. Darunter ist auch die Geschichte der Verfasserin. Sie kaufte es extra für mich.
Mit diesem Kommentar vom Mai 2023 machte mir eine LinkedIn-Nutzerin ein Geschenk.
Mit diesem Kommentar vom Mai 2023 machte mir eine LinkedIn-Nutzerin ein Geschenk.