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Ich schaue nicht weg - Stoppt sexuelle Gewalt!

Seit ich vor kurzem die NDR-Sendung über die sexuellen Übergriffe eines Tennislehrers auf Youtube gesehen habe, brodelt es in mir. Ich weiß nicht, wohin mit dieser gigantischen Wut. Ich habe schon in meine Kissen gebrüllt, bis zur Erschöpfung auf sie eingeschlagen. Aber diese Wut will nicht kleiner werden. Mir bleibt nur eines: schreiben, schreiben, schreiben. Als ich gestern noch den zutiefst erschütternden Bericht über Lea im chrismon-Magazin durchgelesen habe, zweifelte ich an der Menschlichkeit. Auch wenn ich einen Kommentar unter den Artikel geschrieben habe, habe ich Angst, dass Lea nicht mehr lebt. Wir müssten fast gleichalt sein. Ich wünsche mir innig, dass der Kommentar veröffentlicht wird. Ich habe Lea darin versprochen, dass ich für sie kämpfe.

 

Ich würde den Betroffenen so gerne helfen. Mir fällt im Moment nichts Besseres ein, als auf Pinterest Boards zur sexuellen Gewalt und zum Missbrauch allgemein einzurichten. Dort werde ich zeitnah Artikel wie diesen und meine Gedichte zum sexuellen Missbrauch veröffentlichen. Ich war so erleichtert, als ich vor zwei Tagen beim Recherchieren auf Pinterest sah, dass das Stichwort "Missbrauch" erlaubt ist und es doch einige Inhalte dazu gibt.

Stoppt sexuelle Gewalt Aufruf an meiner Tür

Da ich während des Stalkings gute Erfahrungen mit Zetteln an meiner Wohnungs- und Haustür gemacht habe, habe ich letzte Nacht noch ein Kärtchen beschrieben: "Stoppt sexuelle Gewalt - Ich schaue nicht weg" Es hängt nun auch an meiner Wohnungstür. Und trotzdem komme ich mir so hilflos vor. Ich habe bereits zwei Idea-Pins auf Pinterest erstellt: "Missbrauch - und alle sehen weg. Es reicht." und "An Missbrauchsbetroffene: Ich verneige mich vor dir".

Als ich vorhin dann in den gmx-News sah, dass der Münchener Kardinal Marx seinen Rücktritt angeboten hat, freute ich mich erst. Sag ich ganz offen. Aber dann meldete sich etwas in mir. Und da ist diese Wahnsinnswut wieder. Man muss sich das mal vorstellen: Die Kirche lässt es zu, dass seit Jahrhunderten Kinder und Jugendliche von "Würdenträgern" missbraucht und vergewaltigt werden. Im Namen Gottes. Gleichzeitig werden Frauen als Hexen gebrandmarkt und verbrannt, wird Keuchheit und Zölibat ausgerufen und wehe, du hältst dich nicht daran. Da werden Kondome verboten, da maßen sich Männer an, Frauen was von Abtreibung und Geburt erzählen zu wollen. Da wird Homosexualität verteufelt, Menschen schlimmste Schuldgefühle eingeredet. Da wird sich irgendein Gewand angezogen und dann "ist man wer". Da wird vergessen, dass man auch nur ein Mensch ist. Oder um es mit den Worten meiner Mama zu sagen: "Die wischen sich den Hintern auch nur mit Klopapier ab."

 

Da wird vorehelicher Sex aufs Schärfste abgelehnt und genau solche "Würdenträger" vergehen sich dann an Kindern!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Und das Ganze hat auch noch System.

 

Alter....

 

Mir kommen die Tränen vor Wut.

 

Und dann musst du dir verkopfte und herzlose Kommentare von irgendwelchen "Social"-Media-Nutzern anhören, du mögest doch bitte nicht so "unsachlich" argumentieren und mal deine "Emotionen in den Griff kriegen". Das geht an Nutzer wie dich, john air.

 

Um die Wut auszudrücken, die ich empfinde, braucht es neue Wörter. Ich habe diese Wörter im Moment nicht.

Bist auch du vom sexuellen Missbrauch betroffen? Wünschst du dir, endlich gesehen/gehört/gelesen zu werden? Magst du mit anderen teilen, was dir auf dem Herzen liegt? Was wünschst du dir für deine Zukunft? Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie heilsam oder zumindest lindernd das Schreiben sein kann. Wenn du magst, kannst du mir deine Gedanken an folgende E-Mail-Adresse schicken: info@unverschlossen.de. Bitte schreibe dazu, ob ich deinen Text hier auf der Webseite veröffentlichen darf und wie ich deinen Namen dabei angebe (z. B. "anonym", die Anfangsbuchstaben deines Vor- und Nachnamens, dein Vorname, dein kompletter Name oder eine andere Variante). Deine Mailadresse benutze ich keinesfalls für irgendwelche Werbezwecke oder ähnliches. Wenn ich deinen Text mit deinem Einverständnis veröffentlicht habe, du ihn aber zu einem späteren Zeitpunkt doch lieber löschen lassen möchtest, ist das kein Problem. Schreib mir dann einfach eine kurze Mail an info@unverschlossen.de und bitte um die Löschung deines Textes. Bitte beachte: Das Angebot ersetzt kein therapeutisches Gespräch oder ähnliches und auch eine Antwort kann ich dir nicht versprechen.

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