Meinen ersten sinnlichen Text schrieb ich bereits 2020, als ich mich intensiv mit den Themen Yoni, Weiblichkeit und weibliche Sexualität beschäftigte. Zwar kam ich danach erstmal von diesem Weg ab, kehrte jedoch 2024 an diese Stelle wieder zurück. In meinen Texten verarbeite ich Erlebtes, Träume und Fantasien. Hier teile ich Auszüge davon und wünsche viel Spaß beim Lesen :-). Die vollständigen und noch mehr Texte findest du in meinem Joyclub-Autorenprofil. Übrigens lese ich meine Texte (und Gedichte) auch selbst vor. Entweder kannst du dir unter meinem Benutzernamen "KirstenScherbaum" auf Soundcloud die aufgenommenen Versionen anhören. Oder du klickst hier die eingefügten Soundcloud-Verlinkungen an. Beachte in diesem Fall, dass du den Datenschutz- und Cookiebestimmungen von Soundcloud zustimmst.

"Du machst ja süchtig"

Es ist ein Samstagabend im November und für uns beide kein gewöhnlicher. Wir halten auf dem Parkplatz und uns ist mulmig zumute. Denn es ist für uns beide der erste Besuch im Swingerclub. Schon
im Hotel war die Stimmung irgendwie angespannt: Was wird passieren? Wie wird es sein? Wird es eine Enttäuschung oder gar Überforderung?
Wir sitzen im Auto und schauen uns an. Ein Paar sind wir nicht, doch kennen uns gut. Da sagst du plötzlich, dass dir nicht wohl bei der Sache ist und du nicht hineingehen magst. Diese Worte
rütteln mich auf und mit einer Überzeugung, die mich selbst überrascht, entscheide ich, in den Swingerclub gehen zu wollen. Meine Entschlossenheit überträgt sich auch auf dich und so steigen wir
aus dem Auto. Als wir in der Warteschlange vorm Eingang stehen und ich die anderen Gäste sehe, weiß ich auf einmal, dass meine Entscheidung richtig war. Sie bestätigt sich, als wir den noblen
Swingerclub betreten; das schöne Ambiente, das Knistern, die Vorfreude der Menschen.
Ich bekomme ein Glas Sekt überreicht und zusammen mit einigen anderen Gästen werden uns zunächst die ästhetischen Räume gezeigt. Wie gefällt es mir hier… Ich spüre, dass ich mich entspanne und
meine Neugier wächst. Nach dem Ende der kleinen Führung suchen wir uns im Bar- und Essbereich einen freien Tisch und warten auf die Eröffnung des Buffets. Es werden immer mehr Gäste und so setzt
sich ein Paar zu uns an den Tisch. Wir kommen ins Gespräch und ich merke, dass ich immer lockerer werde. Ich schaue mich um: Die tollen Outfits, das Flirten, die Spannung… Eine wunderbare
Stimmung.
Das Essen ist fantastisch, doch allzu viel kann ich vor Aufregung nicht essen. Denn gleich ist es soweit: Die Frauen dürfen sich ab einem bestimmten Zeitpunkt ausziehen…
Einige Augenblicke später ertönt ein sanftes, akustisches Signal, woraufhin viele Frauen zu den Schließfächern gehen, um ihre Kleidung dort abzulegen. Doch wir machen es anders. Du stellst dich
hinter mich, öffnest behutsam den Reißverschluss am Rücken meines Kleides und ziehst das Kleid langsam herunter. Wie genieße ich die Blicke und die Energie im Raum! Du bringst mein Kleid weg und
ich flirte gut gelaunt mit einigen Männern. Die Stimmung hat sich nun spürbar verändert: Sex liegt in der Luft, Begehren, Lust. Ich genieße einen wunderbaren Wein, die Tanzfläche füllt sich,
Blicke werden fordernder.
Und dann, endlich: Der Spa-Bereich im Untergeschoss und die Suiten im Obergeschoss werden geöffnet. Plötzlich sind wir aber doch wieder nervös und warten zunächst einige Zeit ab… Wir sind
unentschlossen, aber irgendwann komme ich mir komisch vor, wie wir beide da so allein am Tisch sitzen. Also fasse ich mir erneut ein Herz und wir gehen gemeinsam nach oben…
Tanzen

Eine kleine Disco, die ich sehr mag. Dunkel, verwinkelt, ein ganz kleines bisschen schäbig. Die Musik läuft bis in die Morgenstunden. Ich bin hier gern.
Du fällst mir sofort auf. Als sich unsere Blicke kreuzen, weiß ich, dass auch ich dir gefalle. Und so warte ich gar nicht lange: Da die Tanzfläche so klein ist, kommen wir schnell in Kontakt. Das Tanzen macht Spaß, du erzählst mir, dass du seit vielen Jahren tanzt. Ich selbst habe allerdings erst vor kurzem mit dem Tanzen begonnen und so ist es mir zunächst peinlich, schlicht nicht zu wissen, welche Schritte ich machen soll. Aber deine Hände… Du führst fantastisch.
Wir tanzen frei weiter, immer enger, etwas zieht mich stark zu dir. Immer wieder legst du kurz deine Hände auf meinen Rücken oder den Nacken, aber du gehst nicht weiter. Ein wundervolles Spiel. Sogar als mein BH-Träger einige Male herunterrutscht, schiebst du ihn sanft und gekonnt wieder auf meine Schulter. Du nimmst solche Rücksicht und gleichzeitig ist da starkes Verlangen…
Verlangen und Begierde, die sich einige Zeit später bei mir entladen können. Und gefiel mir das Tanzen bereits so gut mit dir, ist der Sex einfach nur grandios. Mit festem, forderndem, aber nicht bedrängendem Händedruck streichelst du meinen ganzen Körper; auf deine stoßenden Bewegungen reagiert mein Körper geradezu automatisch. Du führst; ohne eine Spur von aggressiver Dominanz. So kann ich dich tief aufnehmen… Und immer deine Hände…
Es ist längst hell, als wir für wenige Stunden einschlafen. Der Abschied fällt mir schwer und dir geht es genauso… In den folgenden Wochen und Monaten werde ich hoffen, dich in der kleinen Disco wiederzusehen. Vergebens.
Fast ein halbes Jahr später, zum Nikolaus, darf ich eine große Überraschung erleben. An meinen Schuhen vor der Wohnungstür lehnt eine Spruchkarte. „Du musst dir schon selbst Konfetti in dein Leben pusten“, steht darauf. Ich drehe sie herum – und bekomme für einen Moment keine Luft. Ein lieber Text, eine Handynummer. Auch du hast an mich gedacht. Und auch wenn es kein weiteres Treffen gibt, wird mir deine Karte helfen, dich liebevoll zur Erinnerung werden zu lassen.
Am See

Es ist ein sehr warmer Tag im August. Ich bin froh, endlich am See angekommen zu sein und finde schnell eine schöne Badestelle. Als ich aus dem Wasser komme, entdecke ich eine kleine Höhle, die
ein Baum mit seinen nach unten hängenden Ästen bildet. Ich hatte sie beim Ankommen übersehen. „Die gehört mir!“, denke ich begeistert. Ich stelle mein Rad neben die Höhle, hole meine Sachen und
richte es mir an meinem neuen Platz schön ein. Nackt wie ich bin, genieße ich den leichten Wind, das raschelnde Laub – Ich freue mich über mein Glück.
Da kommt ein weiterer Radfahrer an und legt sich an die Stelle, die ich kurz vorher verlassen hatte. Er ist ungefähr in meinem Alter. Mir fällt zunächst nur seine lange Radkleidung auf, aber dann
beachte ich ihn nicht weiter. Viel zu schön ist es in meiner Höhle.
Nach einiger Zeit möchte ich etwas aus meinem Rucksack holen, der rechts von mir auf Kopfhöhe steht. Ich drehe den Kopf nach rechts und noch bevor ich mich aufrichte, halte ich abrupt inne. „Was
macht er für eine Bewegung?“, denke ich. „Macht er etwa…?!“ Ganz langsam schaue ich an meinem Rucksack vorbei und tatsächlich: Nackt sitzt der Mann am Schilfrand, schaut scheinbar auf sein Handy
und streichelt seinen P*. Ich bin etwas überfordert; doch er hat nicht bemerkt, dass ich ihn gesehen habe.
„Bleib ganz ruhig, er guckt sich bestimmt nur irgendein Filmchen an und fühlt sich unbeobachtet“, rede ich mir selbst zu. Ich schaue vorsichtig wieder hin – Da blickt er zu mir! Dieses Spiel
wiederholen wir noch einige Male und da wird mir klar: Er schaut nichts auf seinem Handy an. Ich errege ihn!
Für einen Augenblick fühle ich Angst: „Und jetzt?!“ Doch meine Neugier ist größer und mir fällt auf, dass der Mann immer wieder kurz über die Schulter guckt. Fährt jemand auf dem Radweg vorbei
oder läuft an der Badestelle vorüber, hört er sofort mit den Handbewegungen auf oder legt sich sogar ein Handtuch über den P*. Diese Scham lässt meine Angst verfliegen...
Die weißen Masken

In einer großen, verlassenen, schwach beleuchteten Industriehalle sitze ich mit elf weiteren Personen, sechs Männern und mit mir sechs Frauen, nackt im Kreis. Angst habe ich trotz des ungewöhnlichen Ortes keine, denn wir sind hier geschützt und können uns in Ruhe dem Erkunden unserer Sexualität widmen. Diese geheimen Treffen finden regelmäßig statt und wir tragen immer weiße Augenmasken. Diese Masken sind besonders, da Träger und Trägerin zwar problemlos durch die Masken sehen und das Geschehen beobachten können. Doch für Außenstehende verschwinden die Augen, sodass die Augenmasken wie Schlafmasken wirken.
Wie abgesprochen, bin ich in dieser Nacht die sogenannte Auserwählte und so sitze ich auf einem großen, sehr gemütlichen, weißen Sessel. Ich freue mich sehr auf das Kommende, auch wenn ich nicht weiß, was passiert. Dank der Masken fühle ich mich unbeobachtet und weiß doch, dass mich die anderen sehen können.
Da tritt aus dem Hintergrund unser Gruppenleiter in den Kreis und setzt sich direkt vor mich. Er ist ein großer, gutaussehender, älterer Mann mit weißen, schulterlangen Haaren. Neben seinen Haaren faszinieren mich auch seine grauen, liebevollen Augen. Ich freue mich sehr auf seine Berührungen und Liebkosungen...
Wendung

Über das Internet kennengelernt, geht es ganz schnell. Ich missachte ein Signal in mir, das mir funkt: „Warte noch etwas“. Es ist mir egal, ich bin völlig ausgehungert. Ich überlege, wann ich zum letzten Mal Sex hatte und bin unangenehm überrascht. „Scheiß drauf“, denke ich, „Das wird schon...“
Als du vor mir stehst, ist dein allererster Satz: „Das ist nun die Realität.“ Mein allererster Gedanke dazu: „Oh Gott, ein Selbstwertthema!“ Eine Sirene geht in mir an, auch das Signal wird übergangen. Der Hunger ist einfach zu groß. Es war zu viel los in den vergangenen Jahren. Dein Küssen ist viel zu druckvoll; ich merke sofort, dass du ein Programm abspulst. „Naja, ein One Night Stand und dann ist er ja wieder weg“, rede ich mir ein. Was man sich alles selbst erzählen kann.
Das Programm wird konsequent abgearbeitet: ausziehen, hinlegen, das unangenehme Küssen, irgendwie an den Körpern herumfummeln. Die Erektion bleibt aus und auch ich merke, dass bei mir nichts passiert. Es geht alles viel zu schnell. Gedanken wie „Was tue ich hier?“ schleichen sich ein. Du versuchst krampfhaft, eine Erektion zu bekommen. Es wird immer unangenehmer. „Das wird schon!“ Als du dann auch noch versuchst, deinen Penis irgendwie in mich hineinzudrücken, ist der Tiefpunkt erreicht.
„Shit“, denke ich, „Wie werde ich ihn denn nun wieder los?!“ Ich spüre deinen enormen Druck. Ich merke, dass du dir unbedingt etwas beweisen möchtest. Da kommt nun noch Mitleid hinzu… Hektisch überlege ich, wie ich die Situation retten kann… Derart schlechten Sex hatte ich lange nicht. Ich fange an, mich über mich selbst zu ärgern.
Ich schaue dich an und sage dir ruhig, dass du dir keinen Druck machen musst. Manchmal klappt es, manchmal eben nicht. Grinsend füge ich hinzu, dass wir uns ja auch eigentlich gar nicht kennen. Du lachst und legst dich neben mich. Tief durchatmen, runterkommen.
Als ich erneut überlege, wie ich dich freundlich, aber direkt nach Hause schicke, passiert es und ich werde wohl nie verstehen, was in diesem Moment den Schalter umlegt: Der Druck deiner Hände ändert sich; plötzlich fühle ICH mich wirklich von DIR berührt! Fest, langsam, verlangend streicht deine Hand über meinen Nacken, Rücken, Po und zurück. „Huch, was ist das?!“, denke ich fast erschrocken. Von selbst entspannt sich mein Körper, von DIESEN Berührungen will ich mehr!
Arme, Bauch, Brüste, Hals, Gesicht… Plötzlich ist mir, als würdest du eine Melodie in meinem Körper spielen! Das kenne ich nicht und ich spüre, wie meine Lust zunimmt. Später wirst du mir erzählen, dass du Instrumente spielst. Mein Becken drückt sich an deines, der Frust ist verflogen. Als deine Hand vorsichtig meine Vulva berührt, bin auch ich endlich wieder bei mir. „Warte“, sage ich leise zu dir. Du hältst inne. „Leg deine ganze Hand auf sie und tue gar nichts. Sie will dich kennenlernen“, sage ich grinsend.
Es ist schön, deine warme Hand zu spüren und ich freue mich, dass du dich auf meinen Wunsch einlässt. Das sage ich dir auch. Du lächelst. Ich habe den Eindruck, dass mir deine Hände etwas erzählen wollen und lasse mich auf die Empfindungen ein. Du nimmst den Rhythmus meiner leichten Beckenbewegungen auf und streichelst sanft meine Lippen… Was für eine Wendung.
Du wirst mir am Ende unseres ersten Treffens erzählen, dass du schon länger glaubst, eine Erektionsstörung zu haben. Es wird sich rasch herausstellen, dass da keine Störung ist…
Umkleide

Es ist November und wir laufen entspannt durch die Stadt. Wir haben kein Ziel, schauen mal hier, halten mal da. „Warte, das Geschäft kenne ich. Ich möchte da mal reinschauen“, sage ich zu dir. Neugierig kommst du mit. Ich suche schon länger nach einem kurzen, schwarzen Rock und der Verkäufer findet schnell etwas Passendes. „Ich bringe Ihnen die Röcke in die Kabine.“
Als ich die Tür schließen will, sehe ich deinem frechen Grinsen schon an, was du vorhast ;-). Und mit einem „Das lasse ich mir doch nicht entgehen“ sind wir nun zusammen in der Umkleide ;-). Ruhig und mit breitem Grinsen setzt du dich auf eine kleine Holzbank. Ich ziehe Mantel, Stiefel und Rock aus. Ich weiß, dass meine Unterwäsche durch die schwarze Strumpfhose leicht sichtbar ist. Und ich weiß, dass dir diese Unterwäsche gefällt. Während ich mich ausziehe, löst du seelenruhig die schwarzen Röcke von den Bügelklammern: „Warte, die bringe ich dir natürlich.“ Ich muss lachen, denn du musst keine zwei Schritte bis zu mir gehen.
Du stellst dich genau hinter mich und ich erwidere deinen sanften Druck. „Hier, bitte.“ Ich nehme den Rock und drücke mich noch etwas stärker an dich. „Du machst mich geil“, raunst du mir ins Ohr. Eine Hand legst du auf meinen Bauch, die andere greift fest meinen Po. Ich liebe diesen Druck deiner Hände: verlangend, begehrend - und etwas gierig. Aufrichtiges Wollen.
Ich bewege mich leicht, spüre deine starke Erregung. Deine Hand gleitet von meinem Bauch in den Slip. Ich stöhne leise deinen Namen…
Ein „Und, wie sieht’s aus?! Passt alles?“ des Verkäufers holt uns leider erstmal zurück :D. Na gut, dann eben nicht in der Umkleide ;-).
Tango

Ich sitze in der schummrigen Ecke eines schönen Tanzsaals. Die Tanzschule hat eine große Veranstaltung organisiert und so erhalten die Gäste unter anderem die Gelegenheit, mit professionellen Tänzern Tango zu tanzen. Ich bin eingeschüchtert vom Können der Tänzerinnen. Schlimme Selbstzweifel nagen an mir und ich rede mir ständig ein, mich ohnehin nur zu blamieren. Je länger der Abend andauert, desto anstrengender wird meine innere Zerrissenheit…
Als sich die Veranstaltung dem Ende zuneigt, fasse ich mir plötzlich ein Herz. Wie ferngesteuert gehe ich auf einen attraktiven, älteren Tänzer zu, der mir schon die ganze Zeit gefällt. Seine Ausstrahlung, die feinfühlige Dominanz und ruhige Souveränität ziehen mich magisch an. Und vor allem – seine Hände. Ich habe starkes Herzklopfen und weiß sofort, dass er meine Aufregung spürt. Als ich vor Nervosität sogar überlege, mit welchem Fuß ich beginnen muss, höre ich auf einmal eine Stimme in mir: „Sei einfach du. Gib dich hin.“ Die Musik beginnt; ein wunderschöner Tango, voll Melancholie, Sehnsucht und Verlangen.
Schlagartig vergesse ich alles um mich herum: Die Gäste, das Vergleichen, meine Anspannung. Selbstbewusst lege ich meine Hand in deinen Nacken, drücke mich an deinen Körper. Du führst fantastisch… Ich denke nicht über Figuren und Schrittfolgen nach, sondern tauche in die Musik ein. Ich vertraue meinem Körper; er drückt aus, was ich fühle. Deinen subtilen Griffen und Berührungen merke ich an, dass du nicht mehr nur der professionelle Tänzer bist. Nein, auch der Mann kommt immer stärker zum Vorschein… Begehren, so zart ausgedrückt.
Die Nacht verbringen wir gemeinsam. Es darf sich entladen, was sich auf der Tanzfläche angedeutet hatte. Ich nehme alles auf: Dein Verlangen, deine Lust, deine kräftigen, aber nie groben Berührungen. Langsam, bewusst und immer wieder. Als ich aufwache, lächle ich…
Die Gitarre

Während unseres Schreibens erzählst du mir, dass du dich gern fotografieren lassen möchtest. Da ich deinen Stil kenne und mir deine Bilder nur zu gut gefallen, antworte ich dir umgehend, dass ich diese Fotos dann auch sehen will. Du schickst mir daraufhin ein Schwarzweißbild von dir mit den Worten: „Eines hab ich hier … vielleicht noch eins.“ Auf dem Foto bist du nackt auf einem Sofa sitzend zu sehen und spielst Gitarre. Ich möchte natürlich auch das andere Bild sehen und frage dich, was ich tun muss, damit das „vielleicht“ entfällt. Am nächsten Tag erhalte ich von dir folgenden Wunsch und ich erfülle ihn dir nur zu gerne:

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Ich liege dir nackt auf einem großen, gemütlichen Sessel gegenüber. Ich genieße es so, dir zuzuhören, deinen Händen beim Spielen zuzusehen, dein konzentriertes Gesicht zu beobachten. So vieles liegt im Raum und schwirrt um uns herum: Melodien, Intimität, Nähe, Lust, Verletzlichkeit. Eine wundervolle, entspannte Atmosphäre, die mir gut tut.
Da du ganz auf das Üben fokussiert bist, genieße ich den Anblick deines Körpers... Was für ein schöner Mann du bist. Und so begabt. Ich kann nur schwer dem Impuls widerstehen, dir das zu sagen. Ich will dich nicht stören.
Da die Gitarre auf deinem Bein liegt, sehe ich zwar deinen P* nicht. Aber ich stelle ihn mir vor. Und deine H*. Ich schließe die Augen und beginne innerlich mit deinem P* zu reden. Ich sage ihm, wie gut er mir gefällt und wie sehr ich die Empfindungen genieße, die er mir schenkt. Wie gerne ich ihn tief in mir aufnehme, ihn in mir sehe.
Da hältst du plötzlich inne, weil du dich verspielt hast. Ich öffne die Augen wieder und lächle. Doch als du die Stelle wiederholen möchtest, flüstere ich deinen Namen und sage leise: „Leg die Gitarre zur Seite.“ Du siehst mich an und grinst. Du weißt, was ich meine und tust es. Mich fest ansehend legst du deine Arme unverschränkt auf deinen Oberschenkeln ab. Dein Blick und dein Lächeln signalisieren: Na los, schau hin.
Und ich sehe. Unwillkürlich stelle ich mir vor, deinen P* zu berühren. Ihn und deine H* sanft zu streicheln… So weich… Noch. „Er ist so schön“, flüstere ich und schaue dir in die Augen. Da nimmst du seelenruhig die Gitarre wieder auf…
Du spielst weiter und obwohl du mich nicht ansiehst, lächelst du. Erneut stelle ich mir deinen P* vor. Sein Zucken, Pulsieren, Aufrichten. Deine Lust und dein Verlangen. Ich sehe deinen P* klar innerlich vor, er schwillt an, wird immer voller und größer. Er zeigt sich gern, will angesehen werden. Dieses Energiespiel genieße ich so sehr, dass ich deine erneute Pause zunächst nicht bemerke. Als ich die Augen öffne, ruht dein Blick auf mir. Nach einigen Augenblicken sage ich leise: „Leg die Gitarre zur Seite.“
Noch während du die Gitarre langsam neben dir ablegst, schaue ich mir ruhig deinen aufgerichteten P* an. Dein Blick kreuzt meinen und es fällt mir schwer, mich zu zügeln. Meine Güte, wie schön er ist… Voller Kraft, Lebendigkeit und Potenz. Er pulsiert und zuckt, ich atme tief. Ich sehe dir fest in die Augen und sage: „Ich möchte ihn so gerne berühren.“ Du grinst und greifst wieder zur Gitarre…
Doch ich halte es nicht lange aus. „Ich möchte ihn sehen“, fordere ich sanft inmitten deines Spielens. Du hältst inne, siehst mich an. Und während du deine Gitarre neben dir abstellst, richte ich mich auf…
Sinnesfreuden

Der Traum beginnt unvermittelt und ich liege entspannt auf einem bequemen Sofa in einem luxuriösen Wohnzimmer. Das schöne Mobiliar, die Teppiche, das edle Holz, der Kamin, das dezente Licht der ästhetischen Lampen – ich genieße das wunderschöne Ambiente.
Wir sind über das Wochenende in die Berge gefahren, du hast dort ein atemberaubendes Haus und so wollen wir einfach die Zeit und Zweisamkeit genießen. Ich trage ein langes, schwarzes, meine Figur umspielendes Seidenkleid und im Rücken spüre ich das warme Kaminfeuer, das du angezündet hattest. Verträumt spiele ich mit einer Haarsträhne und beobachte vom Sofa aus den beginnenden Sonnenuntergang. Ein spektakuläres Farbspiel, Himmel und Berge scheinen zu leuchten. Der Anblick berührt mich tief. Die Weite, die Höhe, das Feuer, die Seide auf meiner Haut – Ich atme tief ein und aus und es gelingt mir, die Verspannungen in meinen Schultern zu lockern.
Und als wäre all das noch nicht genug, hast du mir kurz vor deinem Weggehen ein kleines Glas mit dunklem Rum zum Probieren auf den schönen Tisch gestellt. „Ich denke, der schmeckt dir. Ich hole noch ein paar Kleinigkeiten und beeile mich.“ Mir läuft vor Dankbarkeit eine Träne über die Wange.
Ich nippe am Glas, schaue zu den Bergen und lasse das Glück durch meinen Körper fließen. Da bemerke ich die Schlüssel im Türschloss. Ich höre, dass du dir die Schuhe und deinen Mantel ausziehst, deine Schritte… Doch plötzlich: Stille. Ich spüre, dass du nah bist, aber ich drehe mich nicht um. Ich lächle. „Was für ein Anblick“, sagst du leise. „Nicht wahr?“, erwidere ich. Du kommst zu mir, küsst mich auf die Schulter und flüsterst: „Ich habe nicht die Berge gemeint.“ Lächelnd drehe ich mich zu dir und gebe dir einen sanften Kuss auf die Stirn. Du nimmst mir das kleine Glas ab und ich lege mich auf das weiche Sofa.
Du streichelst über meine Schenkel, meinen Bauch, meine Brüste. Sie signalisieren dir sofort, wie angenehm deine Berührungen sind. Du seufzt leicht: „Eigentlich habe ich aber ganz schön Hunger.“ Ich lache und antworte: „Ja, ich auch.“ Du hast wunderbare Köstlichkeiten mitgebracht und wir richten sie auf dem Tisch vor dem Kaminfeuer her. Da wir zum Essen nicht auf dem Sofa sitzen wollen, machen wir es uns auf dem Teppich vor dem Kamin gemütlich. Ich ziehe mein Kleid nach oben, setze mich auf dich – Essen, Berührungen, Sex werden sich daraufhin immer wieder abwechseln…
Am Meer

Eine kleine Meeresbucht. Schroffer, hoher Fels, ein schmaler Sandstreifen, tiefblaues Meer. Ich weiß, dass ich nicht allein bin, spüre ihn. Aber ich drehe mich nicht um. Ich stehe nackt am Ufer, genieße Wind und Wasser. Die Wellen umspülen sanft meine Füße, es ist fast ein Liebkosen. Ich nehme den Rhythmus der Wellen im Körper auf, tiefe Atmung, das Becken entspannt sich. Öffnen. Die Energie und Kraft des Wassers aufnehmen. Eins mit dem Ozean. Von selbst legen sich meine Hände behutsam um meine Brüste, zartes Halten. Da ist kein Gedanke. Nur Spüren. Sein.
So mit mir und dem Meer verbunden, möchte ich sie nun spüren: Erregung. Seine Erregung. Meine Erregung. Ich weiß, dass er mich beobachtet. Ich spüre seine Lust. Er wartet. Und in meinem Körper verbindet sich der Rhythmus der Wellen mit meiner Lust. Alles fließt. Innen wie außen.
Langsam drehe ich mich um…
Wir schauen einander an.
Und lächeln.
Wir wissen…
Und das Bild wird unscharf…
Musik

Auf dem Sofa liege ich nach dem Sex nackt auf dir. Deine Hände liegen ruhig auf meinen Haaren, ich spüre deinen Herzschlag. Ein zärtlicher Moment, den ich sehr genieße. Da läuft im Radio ein Jazzstück und ich muss lachen, denn ich weiß sofort, dass du nicht anders kannst – Du musst mitspielen. Ich richte mich auf und du greifst dir deinen Bass. Ich liebe es so, dir beim Spielen zuzusehen und zuzuhören. Für mich ist es ein aufrichtiger Genuss. Denn es ist nicht nur die Musik. Es ist auch deine Ausstrahlung, die mich tief berührt. Ruhe, Souveränität; du weißt, was du kannst, du musst damit nicht angeben. Es sind kostbare Momente, auf die ich mich jedes Mal bewusst und präsent einlasse.
Und während ich dir zusehe, habe ich eine Idee. Ich frage dich, ob ich mich auf dich setzen und „mitspielen“ kann. Während du spielst, möchte ich meine Hände auf deine legen und einfach mal schauen, wie sich das anfühlt. Du schaust mich sekundenlang an… Ich bin verunsichert. War das ein doofer Wunsch? Endlich sagst du: „…Das wünsche ich mir schon so lange…“ Vor Berührung habe ich Tränen in den Augen.
Nackt wie wir sind, setze ich mich auf dich. Ich bin noch immer sehr f***** und ich weiß, dass du das spürst... Du legst deinen Bass in meinen Schoß und ich bin erstaunt, wie schwer er ist. Das Halten des Instruments sieht bei dir so mühelos aus. Wir warten auf das nächste Lied, du hörst kurz zu und ich lege meine Hände auf deine. Was für ein Gefühl, als du beginnst, zu spielen… Tief fasziniert schaue ich unseren Händen zu und da wird mir bewusst, dass du deine Hände gar nicht siehst. Deine Wange liegt auf meinem Rücken, du konzentrierst dich. Du fühlst, du spürst. Du, ich, die Musik, der Energiefluss, der Bass - Wir sind eins. Diese Erkenntnis ist für mich fast wie ein Schock und rauscht durch meinen ganzen Körper.
Mir ist die Welt in diesem Moment völlig egal. Ich bin so dankbar, diese Intimität erleben und spüren zu dürfen.
Du spielst das Lied nicht bis zum Ende mit. Ich applaudiere dir; du nimmst den Bass von meinem Schoß. Ich drehe mich herum, küsse dich und als du in mich hineingleitest, durchströmt mich eine warme, schöne Energie…
Auf einer Bank

Es ist nachmittags und wir haben uns eine Kleinigkeit zum Essen aus der Innenstadt geholt. Um dem Trubel ein wenig zu entgehen, setzen wir uns auf eine Bank an einem kleinen Fluss. Wir blicken auf schöne Villen und das Wasser. Wir plaudern über verschiedene Themen und wissen doch, dass wir die Hände nicht voneinander lassen können. Irgendwann im Gespräch streichst du mir sanft meine Haare über die Schulter und deine Hand gleitet über meinen Rücken. Ich warte gar nicht lange und lege meine Beine über deinen Schoß. Da es sehr warm ist, trage ich einen kurzen Rock. Leise frage ich dich, ob die Leute in den Gebäuden gegenüber der kleinen Bank, auf der wir sitzen, uns wohl sehen. Du lachst und raunst mir zu: „Das ist mir egal.“
Ich weiß, wie erregt ich bin, als du meinen Slip berührst. Deine Finger gleiten über den Stoff; ich habe fast Krämpfe vor Lust. „Das ist schön“, flüstere ich und schaue über deine Schulter zu den Menschen auf den Fußwegen, die uns nicht beachten. Du grinst: „Das merke ich.“ ...
Der Kuss

Es ist Februar und wieder bin ich in einer dieser kleinen Discos, die ich so mag. Die Tanzfläche ist klein und es ist schnell warm und stickig. In einem Nebenraum steht ein Billardtisch und an den Tischen im Bereich der Bar spielen Studenten Gesellschaftsspiele. Die Jacken werden einfach an den Fenstern abgelegt; ich weiß nie, ob ich meine Jacke wiederfinde, wenn die Disco schließt.
Das Tanzen macht mir wie immer so viel Spaß, ich komme leicht mit den Menschen um mich herum in Kontakt. Wir singen zusammen, wir tanzen zusammen. Ein schöner Abend.
Nur für einen kurzen Moment fällst du mir irgendwann aus dem Augenwinkel auf. Du stehst am Rand der Tanzfläche und beobachtest das Treiben. Ich tanze weiter…
Wie aus dem Nichts stehst du allerdings wenige Augenblicke später neben mir und sagst selbstbewusst und direkt: „Hi, ich bin P.“ Ich halte inne, bin überrascht und überrumpelt. Ich stammle meinen Namen und muss über mich selbst lachen. Wir tanzen lange miteinander und ich genieße deine Berührungen. Als wir uns entschließen, neue Getränke zu holen, erzählst du mir, dass auch dein jüngerer Bruder und dessen Freundin da sind. Während wir an der Bar warten, lerne ich beide kennen. Wir verstehen uns gut und bleiben bis zum Schluss.
Nach dem letzten Lied überlegen wir, in welche Disco wir anschließend gehen können. Nach Hause möchte niemand. Dein Bruder nennt eine Disco, die ganz in der Nähe ist und auch wenn ich diese noch nicht kenne, werde ich mich schnell wohlfühlen. Klein, dunkel, stickig, überfüllt, Musik aus den 1960er- und 1970er-Jahren – genau mein Geschmack.
Da die Tanzfläche derart klein ist, ist Körperkontakt unvermeidbar. Ich genieße die Stimmung und unser Tanzen sehr… Berührungen, Blicke, Intimität. Da halten wir inne, schauen uns an und dann wirst du mich auf eine Art und Weise küssen, die ich bis zu diesem Augenblick nicht kannte. Deine weichen Lippen liegen minutenlang auf meinen… Kein Druck, kein Fordern, kein Drängen. Ich vergesse alles um mich herum, höre die Musik nicht mehr.
Irgendwann lösen wir sanft diesen ersten Kuss auf und ich fühle mich leicht benommen. Da blicke ich auf einmal in die Gesichter von drei jungen Frauen, die uns geradezu anstarren. „Ich bin so neidisch! Das will ich auch!“, sagt eine von ihnen. Ich muss lachen und drücke mich an dich...
Und plötzlich ist alles anders

Eine Sommernacht in Leipzig und ich bin wieder mal im Café Waldi (Gott hab es selig!). Nach langem Tanzen habe ich Durst und warte nachdenklich an der vollen Theke. Aufgrund eines Impulses schaue ich hoch und da läufst du an mir vorbei. Wir schauen uns ungläubig an und brauchen beide einen Moment, um zu realisieren, dass wir uns wiedersehen. Und nach den ersten Sätzen sagst du mit diesem ruhigen, durchdringenden Blick, den ich schon kennenlernen durfte: „Ich möchte, dass du heute Nacht in meinem Bett schläfst.“
Drei Monate vorher hatten wir uns in der Moritzbastei zum ersten Mal getroffen. Es war für uns beide eine außergewöhnliche Begegnung. Den Sex bei dir hatte ich später in der Nacht sehr genossen. Doch du hattest mir bereits auf dem Weg zu dir gesagt, dass du nur bis zum nächsten Vormittag Zeit hast. „Gut, ok“, dachte ich leichtsinnig. „Kein Problem.“ Oh doch, nach der schönen Nacht mit ihren vielen Überraschungen, Sätzen von dir wie „Ich möchte in dich“ und dem gefühlvollen Sex am Morgen hatte ich dann sehr wohl ein Problem.
Ich saß auf deinem Bett und mir wurde plötzlich bewusst, dass ich gehen musste. Doch ich wollte nicht und wusste nicht, wie ich das sagen sollte. Durfte ich sowas überhaupt sagen? Ich verhedderte mich in meinen Gedanken und Gefühlen und da waren sie weg – die gewohnte Coolness und Abgebrühtheit. Leise sagtest du neben mir liegend: „Du siehst aus, als würde etwas in dir vorgehen.“ Ich fühlte mich so entblößt, dass ich gegen die Tränen ankämpfen musste. Mir war die Situation furchtbar unangenehm. Verletzlichkeit – oh bitte nicht… Ich stand doch immer über allem. Was sollte das nun?
Aufstehen. Anziehen. Verabschieden. Ich fühlte mich wie betäubt. Wir tauschten an diesem späten Märzmorgen keine Nummern aus und du hattest mir erzählt, dass du nur noch wenige Wochen in Leipzig bist…
Und nun stehen wir uns doch nochmal gegenüber. Du bist mit einigen Freunden im Waldi, ich bin allein. Wir tanzen nicht zusammen, aber unsere Blicke suchen und finden sich immer wieder. Als ihr euch entscheidet zu gehen, kommst du zu mir…
Wir fahren mit dem Taxi wieder zu dir und auch wenn du für Sex zu müde bist, sind die Zärtlichkeiten dennoch wunderschön. Und nach wenig Schlaf siehst du mich wieder direkt an und sagst: „Ich will immer noch in dich.“ Dieses Mal haben wir mehr Zeit und ich koste den Sex voll aus. Es folgt ein schöner Abschied und nachdem wir die Handynummern ausgetauscht haben, wird sich der Kontakt letztlich doch auflösen...