…haben sich April und Mai wohl gedacht :-). Der März war schon heftig, aber ‘ne Schippe drauf geht scheinbar noch. Anfang Mai sollte es wegen des Stalkings endlich zum Gerichtsprozess kommen. Allein die mentale Vorbereitung war einfach nur extrem. Im April hatte ich meine Anwältin noch bekniet, ob ich nicht auf irgendeinem Onlineweg meine Aussage machen konnte. Leider ging das nicht. Und so wuchs ich von Tag zu Tag mehr in diese Herausforderung. Ende April war ich innerlich so weit: Ich wollte, dass er verurteilt wird.
Wie in einem Psychothriller
Aber dann das: Keine 24 Stunden vor der Verhandlung ruft mich meine Anwältin an. Absage. Höchstwahrscheinlich werde ich nicht mal angehört. Trotz eindeutiger Beweise. Das muss man sich mal vorstellen: Da draußen läuft einer rum, der es gut findet, eine Frau mittels im Treppenhaus installierter Videokamera überwachen zu wollen. Der an meiner Tür gerüttelt hat. Der mein Handy geortet hat. In Österreich sind vor kurzem wieder zwei Frauen getötet worden. Eines der Opfer wurde vorher ebenfalls gestalkt. Ihrer Anzeige wurde nicht nachgegangen. Das hat sie mit dem Leben bezahlt. Muss es erst derart schlimm werden, bis solche Menschen verurteilt werden? Um mit der Wut und Ohnmacht irgendwie umzugehen, habe ich diesen Zettel an meine Wohnungstür gehängt:
Der Horror geht weiter
Doch es wird noch „besser“: Ein Grund für die sehr kurzfristige Absage war eine angebliche Mail von mir an die beteiligten Anwälte. Ich würde meine Anzeige zurücknehmen (im Juni 2019 hatte ich Anzeige wegen Nachstellung erstattet). Die Mail war in einer Art geschrieben, als wäre ich ein Kleinkind. Dieser Mensch hat sich also in mein Mailfach gehackt. Ergebnis: Erneute Anzeige. Als wäre das alles nicht genug, sehe ich am Wochenende, dass sich jemand erneut ZWEIMAL in meinem Mailkonto angemeldet hat!!! Doch diesmal erhielt ich endlich und immerhin einen Nachweis. Die IP-Adressen stimmen nicht (und einige andere Daten).
Heute wollte ich eigentlich zu einer Wohnungsbesichtigung fahren. Da aber aus dem Mailverkehr hervorging, dass ich heute nicht zu Hause bin, musste ich den Termin absagen. Aufgrund der Eigenbedarfskündigung muss ich aber Ende Juni (!) aus meiner Wohnung raus. Doch meine wirtschaftlichen Verhältnisse machen mich aktuell nicht zur Top-Favoritin, was den Wohnungsmarkt angeht. Die Wohnung, die ich mir heute ansehen wollte, war ein großer Hoffnungsschimmer. Zumal die Familie unter mir natürlich kein bisschen leiser geworden ist.
Bevor ich vorhin also meine übliche Spazierrunde machte, hängte ich vorsorglich und aus einem Impuls heraus einen kleinen Zettel an die Eingangstür (siehe Foto). Als ich wiederkam, lag der Zettel leicht zerknüllt bei MIR im Briefkasten. Die Briefkästen sind hier IM Haus. Und mein Nachname ist hier nicht der einzige, der mit einem S beginnt.
Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen
Und das alles „durfte“ bzw. „darf“ ich nahezu allein durchstehen. In meinem Umfeld interessiert meine aktuelle Situation keinen. Das ist fast noch schlimmer. Früher musste ich das verdrängen. Heute geht das aber nicht mehr.
Das alles führt im Moment dazu, dass meine Haut „auf Hochtouren“ läuft. Aufgedrückte Stellen verheilen kaum, das Skin Picking mache ich häufiger und länger. Es fällt mir schwer, bei jedem Anfall ein Ende zu finden. Dennoch verbiete ich es mir nicht.
Aber es gibt auch Gutes zu berichten
Da im April meine Tage erneut äußerst schmerzhaft waren, entschied ich, endlich was zu ändern. Durch Pinterest wurde ich auf einen kostenlosen Onlinekurs von Anne Lippold zur Menstruation aufmerksam. Besonders die Nahrungsmittel, ihre Idee mit den 4 Jahreszeiten und das Zyklusrad tun mir momentan sehr gut. Über meine Periode bzw. wie ich lange über sie dachte, schreibe ich irgendwann ausführlich einen Artikel. Jetzt meldet sich gerade die Erschöpfung :-).
Drück mir die Daumen, dass es bald aufwärts geht und das Horrortheater endlich ein gutes Ende für mich findet.
So bin ich vorhin übrigens zur Post gelaufen – Mut 2.0 würde ich sagen :-):
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